Surfen auf Hawaii

HawaiiHawaii - das Surfmekka der Welt

Welcher Surfer, der auf der Suche nach den höchsten und besten Wellen ist, hat noch nicht davon geträumt, die kristallklaren Riesen Hawaiis zu reiten? Waimea Bay, Sunset Beach, Banzai Pipeline, Haleiwa - dies sind Strände wo sich Amateure als auch Surfprofis aus aller Welt jedes Jahr treffen um sich hier auszutoben. Hawaii ist ein wahres Surfmekka und hier finden auch viele Surfwettbewerbe statt.

Eine wahrhaftig hawaiianische Tradition

Wo sonst als auch Hawaii kann man eine örtliche Telefonnummer wählen (596-Surf auf der Insel Oahu), um den aktuellen Surfreport abzuhören? Oahus Südküste ist perfekt für Surfanfänger - die Region um Waikiki bietet Anfänern die Möglichkeit Surfbretter zu mieten und Übungsstunden zu nehmen. Im Winter (November bis April) sind die Wellen mit einer Höhe von oftmals über sieben Metern an Oahus North Shore (Nordküste) sehr hoch.

Gigantische Wellen, die ihren Ursprung im Nordpazifik haben, finden alljährlich ihren Weg nach Hawaii und dies sehr zur Freude der örtlichen Surfszene. Beachten Sie jedoch, dass diese Art von Wellen nur was für sehr erfahrene Surfer sind. Surfen ist einer der gefährlichsten Sportarten und sogar manch erfahrener Surfer kann sich in solchen Wellen schwer verletzen. An den meisten Tagen in der Sommersaison (May bis Oktober) sind die Wellen flach wie in einem See. Dann kann man hier prima schwimmen und schnorcheln.

Die meisten gutbekannten Surfstrände haben Spitznamen, die man auf normalen Karten nicht finden kann. Am besten fragt man also Leute die hier wohnen nach dem besten Strand, der den eigenen Surfkenntnissen entspricht. Beliebte Strände auf Oahu sind Velzyland, Backyards, Gas Chambers, Backdoor, Pupukea, Log Cabins, Leftovers, Chun's Reef, Laniakea, Silver Channel, Avalanche, Kaena Point und Walls.

Geschichte des Surfsports

surfenJa, die Hawaiianer sind wahrhaftig die Erfinder des "Sport der Könige", auch "hee nalu" auf hawaiianisch genannt. Nach der Ankunft des englischen Kapitäns Cook auf Hawaii war Lieutenant James King der erste, der die hawaiianischen Ureinwohner diese ungewöhnliche Sportart praktizieren sah. Kapitän Cook und andere Neuankömmlinge waren beeindruckt von der Geschicklichkeit und Meisterschaft der Hawaiianer im Wasser. Sie benutzten sehr lange Bretter die sie aus Holz geschnitzt hatten. Mit diesen Brettern paddelten sie aufs offene Meer hinaus und ritten auf den Wellen entweder in liegender oder stehender Position gen Land.

Der Ozean mit all seinen Geheinmissen, den lebensspendenden "ia" (Fischen) und "kai" (Wasser) wurde von den Hawaiianern sehr geehrt und respektiert. Der Ozean wurde sorgfältig studiert, seine Strömungen und Gezeiten genauestens beobachtet und Dinge wie Fischerei, Seereisen und Surfen wurden strategisch geplant. Surfen war nicht einfach nur irgendeine Art von Zeitvertreib und Vergnügen - es brauchte viel Geschick, Stehvermögen, Flexibilität und Balance diese großen schweren Bretter auf den Wellen zu manövrieren. Ein Hawaiianer, der es verstand die Kunst des Surfens zu meistern, wurde in der Gesellschaft sehr respektiert. Die Anführer des Volkes (alii) wurden über die besten Surforte auf jeder Insel eingeweiht und sie durften sich die besten Surfbretter die es gab aussuchen, um auf ihnen zu surfen.

Surfbrett

Das Surfbrett

Genauso wie es eine Kunst ist die perfekte Welle zu reiten ist es auch eine Kunst, das perfekte Surfbrett zu konstruieren. Der Surfsport gewann in den frühen 1900er Jahren an Popularität und der verbreitete Surfbrettbau begann. Die ersten Surfbretter wurden aus dem teuren Koa Holz oder auch Redwood (Rotholz) geschnitzt. Diese waren oft 3.5 Meter lang oder länger und wiegten um die 70 Kilo. Bevor es moderne Sandtechniken gab wurden geriebene Korallen benutzt, um die Bretter zu glätten, Baumrinde oder Kohle zum Färben und Nussöl zur Veredelung und Fertigstellung.

Mit der Hilfe von Technologie und unseren Kenntnissen in Physik wurden die Surfbretter immer besser und vor allem auch leichter, sodass Surfer scheller surfen konnten und mit weniger Anstrengung. Die heutigen Surfbretter sind leichter und aerodynamischer als je zuvor. Heute werden Kunstharz und Fiberglas zum Geschmeidigmachen und als Veredelung benutzt. Außerdem verbesserte Schaumstoff aus Polyurethan die Schwimmbarkeit der Bretter so sehr, dass viele Surfer ihre schweren Holzbretter gegen diese handlicheren und besser kontrollierbaren Bretter auswechselten.

Die Einführung des Shortboards (Kurzbrettes) hinterließ auch einen großen Eindruck in der Surfwelt. Diese kurzen Bretter erlaubten es den Surfern, so viel mehr Manöver zu vollziehen. In den späten 1960er und den frühen 1970er Jahren war die durchschnittliche Surfbrettlänge von 3.5 m auf 1.8 m geschrumpft. Nun gab es für Surfer endlose Möglichkeiten, schnellere Surftricks und Manöver auszuprobieren.

Über die Jahre hinweg wurde der Surfsport immer bekannter und die Surfer von heute können von verschiedenen Surfvarianten wählen:

  • Longboarding - Diese Variante bedeutet das Surfen auf langen Brettern, die gewöhnlich 2.7 m oder länger sind. Als generelle Regel gilt, dass der Surfer ein Brett wählt, dass cirka 0.9 m länger als er/sie selbst ist. Diese langen Bretter mögen weniger leicht lenkbar sein als kurze Bretter, aber sie sind generell schwimmfähiger und man kann auf ihnen leichter paddeln und Balance halten.
  • Shortboarding - Dies ist Surfen auf kurzen Brettern, die zwischen 1.8 und 2.4 m lang sind. Diese Bretter haben eine spitze Nase und sind hinten rund oder quadratisch. Man kann ein kurzes Surfbrett leichter manövrieren, aber es ist nicht so schwimmfähig wie ein längeres Brett.
  • Tow-in Surfing - Bei dieser Surfart wird der Surfer mit der Hilfe eines Jet Skis (kleines Einmannwasserfahrzeug) oder sogar eines Hubschraubers in meist sehr große Wellen hineingezogen. Tow-in Surfing wird benutzt, wenn die Wellen zu groß und schnell sind, um in sie hineinpaddeln zu können.
  • Bodyboarding - Dies ist surfen im Liegen auf einem sehr kurzen und leichten Schaumstoffbrett. Man hält es unter dem Bauch und trägt dazu Schwimmflossen. Manche Bodyboarder stellen sich trotzdem auf diese kurzen Bretter um auf ihnen spezielle Manöver zu vollziehen. Wegen der kleinen Größe und Flexibilität dieser kurzen Bretter sind viele verschiedene Manöver möglich.

Der Duke

Obwohl der Surfsport in den 1800er Jahren nach der Ankunft des Kapitäns Cook einen starken Rückgang sah, wurde der Sport später durch die Hilfe ein paar eingefleischter Surfer wiederbelebt. Duke Kahanamoku ist wahrscheinlich der bekannteste und am meisten respektierte hawaiianische Surfer. Er war ein olympischer Schwimmer und verkörpert noch heute den hawaiianischen Athletismus. Durch ihn erreichte der Surfsport eine neue und noch nie dagewesene Popularität. Im Jahre 1905 starteten Duke und ein paar seiner Surferfreunde einen Surfclub namens Hui Nalu (Club der Wellen) der viele beeinflusste. Duke und seine Kameraden waren unter dem Namen "Beach Boys of Waikiki" (Strandjungs von Waikiki) bekannt.

Surfwettbewerbe auf Hawaii

SurfwettbewerbeDer Triple Crown of Surfing, der größte Surfwettbewerb den es gibt, findet jedes Jahr von November bis Januar an der Nordküste Oahus statt. Weil die Wellen nicht genau vorausgesagt werden können, finden die Wettbewerbe über mehrere Wochen statt.

Andere bekannte Surfveranstaltungen sind der Menehune Contest, Haleiwa International Open, Excel Pro, Quicksilver Eddie Aikau Big Wave Invitational, Backdoor Shootout, Bodyboarding Pipeline Pro, World Championship of Women's Bodyboarding, Monster Pipeline Pro, Banzai Women's Pipeline Championship, Buffalo Big Board Contest, Pipeline Bodysurfing Classic und noch eine Reihe anderer Amateurwettbewerbe.

Surfchant aufgenommen von dem Historiker Abraham Fornander, rezitiert von den alten Kahunas um die Wellen zu erwecken:

Ina aohe nalu, a laila aku i kai, penei e hea ai

(If there is no surf, invoke sea work in the following manner)

Ku mai! Ku mai! Ka nalu nui mai Kahiki mai

(arise, arise you great surfs from Kahiki)

Alo po i pu! Ku mai ka pohuehue,

(the powerful curling waves. Arise with the pohuehue)

Hu! Kai koo loa.

(Well up long raging surf.)

Der Surfsport bietet einfach alles - Nervenkitzel, Abenteuer, Ehre und Wettbewerb. Der Surfsport als eine kulturelle Tradition Hawaiis lebt weiterhin in den Herzen vieler Surfer, die diesen Sport praktizieren weil sie den Ozean lieben und wegen des unbeschreiblichen Gefühls von Freiheit das er verschafft. Viele Surfer sind der Meinung, dass Hawaii die besten Wellen bietet, die es zu surfen gibt. Ob Sie nun ein Surfer mit Leib und Seele sind und auf der Suche nach einem unvergesslichen Ritt auf den Wellen oder ein absoluter Anfänger und diesen Sport einfach mal ausprobieren wollen, Hawaii wartet auf Sie. Und diejenigen, die sich noch nicht ganz aufs Brett wagen, können sich auf die Rolle des Zuschauers freuen.